Fairwater, das Venedig Marylands mit seinen dunklen Flüßchen und steinernen Brücken, ist eine Stadt, die Sie auf keiner Karte finden werden. Ihre Bewohner bewahren die Erinnerungen an längst verlorene Zeiten, und es gibt viele hoffnungslose Träumer in Fairwater, doch es sind auch finstere Kräfte am Werk. Wie ein Hofstaat scharen sich die Hauptfiguren dieses Spiels um den rätselhaften Cosmo van Bergen, den Herrscher über das mysteriöse Netzwerk von Fabriken, die Fairwaters kleinen Talkessel durchwuchern. Birgt seine Tochter Stella, die schlafende Prinzessin, den Schlüssel zum Geheimnis der Stadt – oder ist es Marvin, der in einer von sprechenden Tieren bevölkerten Traumwelt lebt? Der alte Stadtstreicher Sam? Oder gar Lucia, das Kindermädchen? Jeder hat seinen Teil zu erzählen und etwas zu verbergen …
Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew erzählt von der Suche nach dem Wunderbaren im Alltäglichen, aber es ist auch die Geschichte eines Verbrechens und einer unfaßlichen Wahrheit.
So… wie soll ich denn dazu was schreiben? Es ist wirklich ein wenig verwirrend und man muss schon in der Stimmung für dieses Buch sein. Man kann es dann aber auch nicht aus der Hand legen…
Handlung? Ja! Ganz viel! Aber irgendwie auch merkwürdig verpackt in kleinere Geschichten und Rückblenden und Traumvisionen und und und…
Die Charaktere sind sehr interessant und wachsen einem ans Herz. Die Geschichten, die immer wieder mit den van Bergens zu tun haben, sind gut gestrickt, und Oliver Plaschka kann einfach wahnsinnig gut mit Worten umgehen – ein Wahnsinn!
Eigentlich ist diese Geschichte eine lange Suche aus einer Traumwelt heraus, die die Realität überlagert und für einige Charaktere verdrängt hat. Manche der Personen sind sich dessen auch bewusst und wissen, dass das, was in Fairwater geschieht, nicht ganz von dieser Welt ist und doch fest in ihr verankert.
Ein wenig hat mich das Buch an einen Mix aus H.P. Lovecraft und Edgar Allan Poe erinnert. Es ist – für mich zumindest – schwer zu beschreiben. Als ich zu Ende gelesen hatte, fühlte ich mich, als würde ich aus einem sehr wirren, aber doch vollkommen Sinn ergebenden Traum aufwachen.
Sicherlich keine leichte Kost und nicht für jedermann geeignet, aber auf jeden Fall einen Blick wert!
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