Das Böse ist in der Welt angekommen. Niemand ist vor ihm sicher – weder Ritter noch Geweihte, weder Gaukler noch Könige. Während sich das Kaiserreich langsam in eine Hölle verwandelt, wird das Städtchen Dreieichen zum Schauplatz der Entscheidungsschlacht.
Rudrick von Nordwiesen, der Anführer von Skargats Jägern, ist tot. Und doch hat der Kampf gegen das Böse gerade erst begonnen. Der Adelige Justinus versucht verzweifelt, die grausame Hexenjagd zu beenden, die das Städtchen Dreieichen in Schrecken versetzt hat. Im fernen Donost muss Mykar eine Entscheidung treffen, die sein Leben verändern wird. Was ist ihm wichtiger: seine Rache oder seine Liebe? Währenddessen sammeln sich die letzten aufrechten Krieger in dem Geheimbund »Stern der Mitternacht«. So auch Mykars Freund Cay. Ganz allein muss er den Nekromanten entgegentreten, die die Herrschaft des Bösen vorbereiten…
Wow! Was für ein Abschluss für diese wunderbare, großartige, infernalische Reihe! Daniel Illger schafft es mit seiner Geschichte und seiner Sprache immer wieder, mich zu fesseln. Dieses Buch wollte ich nicht mehr aus der Hand legen und doch auch irgendwie ganz langsam lesen, damit es nicht so schnell zu Ende ist.
Mykars Geschichte kommt mit diesem Band an ihr Ende. Und doch… es endet doch nie ganz, nicht wahr? Auch als Frodo Mittelerde verließ, ging die Geschichte noch weiter, auch wenn wir keine Zeugen mehr davon wurden. Auch hier ist es so. Die Geschichte endet nie, nur die Personen verlassen die Bühne.
In der ganzen Erzählung spürt man die Liebe des Autors zu seinen Charakteren: gut durchdachte Geschichten, fein gezeichnete Charakterzüge, aber auch die Abgründe werden nicht ausgelassen. Die Geschichte von und um Cay ist wirklich spannend und reißt den Leser mit. Auch Scara und Justinius kommen nicht zu kurz, sodass man immer wieder lieb gewonnene Personen trifft, sich mit ihnen freut und mit ihnen leidet. Illger schafft es grandios, dass man immer weiß, mit wem man sich gerade auf der Reise befindet, denn jeder Figur hat ihren ganz eigenen Stil, ihre eigene Sprech- und Erzählweise.
Auch wenn ich mir einigen Beschreibungen (vor allem der Kämpfe) ausführlicher gewünscht hätte, tut es der Geschichte keinen Abbruch. Was ich vor allem mag ist, dass Illgers Welt nicht schwarz oder weiß ist: Illger zeigt einem das ganze Spektrum von grau und dazwischen, von Gut und Böse und allen schillernden und bestialischen Regenbögen darin und dazwischen und drumherum. Wunderbar!
Auch wenn viele das Ende vielleicht nicht mögen, ich finde es super! Es passt! Es ist wie die Geschichte, nicht schwarz oder weiß, nicht Ende und nicht Anfang, sondern ein Dazwischen, wie das Leben selbst.
Chapeau!, Herr Illger. Und bitte mehr davon!
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