Dagotin Belezar von Siebensteyn ist der Sohn eines Barons, doch sein Leben ist bestimmt von Dreck und Armut. In dem winzigen Bergdorf Steinthal fristet er ein schlichtes Dasein und träumt von der großen Vergangenheit seiner adligen Familie.
Als er sich nach langem Zaudern daran macht, seine Sehnsüchte nach Reichtum und Einfluss endlich in die Tat umzusetzen, geraten er und alle Siedler mit einem Schlag in große Gefahr. Denn in den Bergen schlummert eine alte Macht, die seit Jahrtausenden unbemerkt im Schoß der Erde ruht und nun erwacht. Doch nicht nur die Schatten der Vergangenheit regen sich, sondern auch die Gier des Untoten Fleisches, das seine kalten Knochenhände nach dem kleinen Ort und seinen Geheimnissen ausstreckt …
Eine düstere Erzählung über das Streben nach Macht und Anerkennung in der phantastischen Welt von Mythodea.
Was ich persönlich an Zufällen so mag, ist, dass sie meist Perlen bergen, die man, hätte man bewusst nach ihnen gesucht, nie gefunden hätte.
Und so schenkte mir die Leipziger Buchmesse 2017 (wie so oft) einen dieser Zufälle, für den der Autor selbst, Hagen Tronje Grützmacher, durch sein Auftreten, seine Leidenschaft – ja einfach durch sich selbst – gesorgt hat; die Lesung tat ihr übriges…
Weit entfernt und mittendrin – so ging es mir mit Zmaë – Die Wächter von Steinthal.
Zum einen habe ich wenig bis garnichts mit Rollenspiel oder LARP zu tun; zum anderen hat mich Grützenmacher mit Zmaë – Die Wächter von Steinthal tief in eine Welt entführt, die mit einer gewissen Vertrautheit auf mich zu warten schien.
Äußerst ungewohnt, schaffte es Grützenmacher ohne großartige Offerten, ohne viel Action und letztlich gar ohne eine Handlung, der ich unbedingt folgen und die mich nicht mehr los lassen wollte, zu packen!
Für mich eine neue und schöne Erfahrung, ein Geschenk, dessen Wert ich bis zum heutigen Tag nicht wirklich erfassen kann und trotz alle dem (oder eben genau deshalb) eine solch phantastische Reise…
Durchaus fordert Zmaë – Die Wächter von Steinthal vom Leser die Bereitschaft sich fallen zu lassen.
Und eben in diesem Moment, in welchem man sich dieser "Bedingung" hingibt, merkt man, dass Hagen Tronje Grützmacher den geneigten Leser eben nicht fällen lässt, sondern ihn (auf)fängt und auf den Schwingen der Phantasie bettet…
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