Dieses Antiquariat ist nicht wie andere Buchläden!
Das muss auch die gescheiterte Buchhändlerin Beatrice feststellen, als sie notgedrungen die Stelle im staubigen Antiquariat des ebenso verstaubt wirkenden Herrn Plana annimmt. Schnell merkt sie allerdings, dass dort so manches nicht mit rechten Dingen zugeht:
Wer verbirgt sich hinter den so antiquiert wirkenden Stammkunden „Eddie“ und „Wolfgang“? Und welche Rolle spielt Herr Plana selbst, dessen Beziehung zu seinen Büchern scheinbar jede epische Distanz überwindet?
Doch noch ehe Beatrice all diese Geheimnisse lüften kann, gerät ihr Mann Ingo in große Gefahr und Beatrice setzt alles daran, ihn zu retten. Zusammen mit Herrn Plana begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise quer durch das mysteriöse Buchland. Dort treffen sie nicht nur blinde Buchbinder, griechische Göttinnen und die ein oder andere Leseratte, auch der Tod höchstpersönlich kreuzt ihren Weg.
Und schon bald steht fest: Es geht um viel mehr, als bloß darum, Ingo zu retten. Vielmehr gilt es, die Literatur selbst vor ihrem Untergang zu bewahren!
Buchland habe ich als Rezensionsexemplar auf der Frankfurter Buchmesse 2017 beim Bloggertreffen des Acabus Verlags bekommen. Das Bloggertreffen war wirklich schön gemacht mit Autoren und ganz vielen netten Bloggern und Verlagsleuten. Herzlichen Dank nochmal für die Einladung und das Rezensionsexemplar!
Das Buch selbst ist ein schönes, kurzweiliges Lesevergnügen mit viel Witz. Als Leser fliegt man nur so durch die Seiten und hat viel Vergnügen an einer wirklich schon geschriebenen Geschichte, die mit viel Liebe und auch einer Prise Ironie erzählt wird. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, aber auch nur dort, wo wirklich Spannung nötig ist. Das hat mir wirklich gut gefallen.
Die Liebe zur Literatur, zu Büchern und Buchläden kommt auf jeder Seite deutlich zum Vorschein und ist ein pures Vergnügen für jeden, der diese Liebe teilt – ich habe mich sehr wohl gefühlt in dieser Welt, die nach Büchern schmeckt und riecht und die Bücherliebe atmet.
Die Story an sich ist recht spannend und meist ist die immer wieder durchscheinende Liebesgeschichte auch nicht störend – ich mag nun mal keine kitschigen Liebesgeschichten. Da reagiere ich wirklich allergisch drauf, wenn das zu sehr ausgeschlachtet wird und dieses ganze „Liebesgedöns“ im Vordergrund steht. Hier ist es – Gott sei Dank! – nicht so.
Immer wieder fiebert man mit den Protagonisten mit und will ihnen andauernd zur Hand gehen und helfen. Man will auch einfach nur in diesen fantastischen Buchladen gehen und dort alles erkunden und durch die (manchmal doch sehr gefährlichen) Gänge schlendern und sich dort verlieren. Der Protagonistin geht es genauso, was die Verbindung zum Leser nur noch verstärkt. Sehr schon geschrieben!
Eigentlich hätte das Buch 5 Einhörner verdient, aber leider macht das Ende für mich viel kaputt. Was vorher nicht so war, schlägt jetzt voll durch: eine kitschige, abgeschmackten Liebesgeschichte, die vor Stereotypen und Platitüden nur so trieft und für mich unendlich viel kaputt macht. Nichts bleibt mehr vom Witz und der Ironie; irgendwie ideenlos wirkt dieses Ende. Als hätte der Autor unbedingt noch ein grausig-kitschiges, vor Hormonen triefendes Happy End einbauen müssen. Echt schade!
Bis auf das Ende echt ein super Buch, dass auf jeden Fall einen Blick wert ist.
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