Wrath James White – Skinzz

Die wichtigen Dinge zuerst:

Herzlichen Glückwunsch
Wrath James White
zum
47. Geburtstag!
🙂 🙂

The mosh-pits have become a warzone…

The hardcore punk scene in 1980s Philadelphia was legendary, and Mack and Jason were at the center of it all – going to shows and fighting Nazi skinheads. In the streets there is a new gang – the Unrest. They started as a shitty hardcore band but became the center of those filled with hate and rage. The Unrest are here to clean the city of the queers and lesser races…

Fighting is no longer enough for Mack and Jason. Their enemy is becoming too strong and too eager to inflict the worst kinds of pain and death. To get the streets back, they must be willing to go further than ever before-now they must be willing to kill…

From the modern master of hardcore horror, Wrath James White, comes a novel of street-level violence, hardcore punk, and the passion of friendship.

Philadelphia in den 80er Jahren:
der Fremdenhass hat einen Namen: John Jones, Gründer der Band "The Unrest" – heute eine der gewalttätigsten White-Power-Organisationen in der Drei-Staaten-Region (Pennsylvania, New Jersey, Delaware).
Little Davey, Skinner und Bo sind Mitgliedern von "Unrest" – skrupellose Neonazis, die vor kaum einer Gewalttat zurückschrecken.
Mack und Jason sind Afroamerikaner, die sich dem Kampf gegen die Nazi-Skinheads verschworen haben. Aber vor allem sind sie eins: Freunde!
Der Hass beider Gruppen aufeinander wird immer größer, bis irgendwann aus der Eskalation die Kaltblütigkeit wächst – und es kein zurück mehr gibt…

Ich will jetzt mal gar nicht lange um den heißen Brei reden: ein Buch von White, mit dem Titel Skinzz und dann noch einem solchen Cover… ehrlich? Das musste her!
Und nochmal nicht lange um den heißen Brei: Wrath James White hat mit Skinzz meine Erwartungen nicht erfüllt…

…er hat sie überschwemmt, hat sie primitiv geschimpft und mir eines seiner besten Bücher geschenkt!

Natürlich bin ich von einem gnadenlosen Gemetzel ausgegangen: ein ehemaliger afroamerikanischer Kickboxer schreibt über Straßenkämpfe mit Neo-Nazis?! Das gibt ein Blutbad wie schon lange nicht mehr! …dachte ich.

In Wirklichkeit hat White hier einen Roman geschaffen, der in der Szene des extremen Horrors wohl seines Gleichen sucht: ein Coming-of-Age-Roman mit Splatterpunk-Passagen; ich kann mich normalerweise mit CoA-Romanen nur schwer anfreunden, allerdings dieser hier… DANKE!

Im Gegensatz zu den normalen Splatterpunk-Novellen, die letztlich ja eben auf diese schier unglaublichen Gewaltexzesse abzielen, ist es hier „lediglich“ eine nebensächliche Handlung – eine sekundäre Aktion, die nicht als Höhepunkt dient, sondern als Begebenheit; und natürlich als Auslöser für eine Reaktion. Die Gewalt dient hier tatsächlich der Verdeutlichung, nicht der Unterhaltung…
Man durchlebt mit den Figuren eine (eventuell manchem bekannte) Zeit des "Erwachsen werdens". Eine Zeit der Entscheidungen, der Fehler und der Liebe. Tränen, Freude, Leid und Freundschaft nichts ist härter, als das wahre Leben!

Durchaus darf man sich die Frage stellen, wie viel Einfluss das (Er)Leben von White selbst auf dieses Buch hatte – wie viel White in diesem, mit diesem Buch verarbeitet hat.

Und so ein großer Fan ich von Wrath James White auch bin, hätte ich es niemals gedacht: White hat es tatsächlich geschafft – Skinzz ist ein Buch, das mich berührt hat. Ein Buch bei dem ich zugeben muss, dass ich nach der letzten Seite, glasige Augen hatte.

White hat mich nicht überrascht, er hat mich überwältigt!
Er hat mit „Skinzz“ wohl seinen bisher besten Roman geschrieben und für das Genre ein unglaubliches Standardwerk geschaffen!

Das Buch selbst ist stabil gebunden, die Schrift lässt sich auf den weißen, nicht allzu dicken Seiten, gut lesen.
Die letzten vier Seiten werden mit ein wenig Werbung aus dem Verlagsprogramm gefüllt – der Rest gehört quasi Wrath James White!
Das Cover hat letztlich nicht viel mit dem Inhalt des Buchs zu tun – nichts desto trotz weiß es zu gefallen!
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass insbesondere die beiden Runen immer wieder zu reizvollen sozialen Interaktion mit interessierten Mitbürgern in der S- und U-Bahn führen.