Vincent Voss – Wasser

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Am letzten Schultag bringt ein Gewitter den Regen mit, der nicht aufhören will. Das Wasser steigt im norddeutschen Henstedt-Ulzburg an und mit ihm ereignen sich mysteriöse Ereignisse.

aul, Mark, Dirk, Sasch und Lucie wollen in den Ferien ein neues Baumhaus bauen. Fast keine Kinder mehr und auch noch keine Jugendlichen – so erobern sie die Plätze der »Großen« und machen dabei eine grausame Entdeckung.

Sie wollen Hilfe von den Erwachsenen holen, aber stellen fest, dass ihnen bereits etwas folgt…

Mit dem Wasser kommt das Böse!

 

Paul, Mark, Dirk, Sasch und Lucie sind eine Clique. Gute Freunde, die einfach durch dick und dünn gehen. Und jetzt sind sogar noch Sommerferien – eigentlich könnte es doch kaum besser sein! Würde es nur endlich aufhören zu regnen… Doch wer wird sich schon von ein bisschen Wasser aufhalten lassen.
Aber irgendetwas stimmt nicht. Man könnte beinahe glauben, dass etwas mit dem Wasser kam…

Ähnlich einem bevorstehenden Regenschauer, einem sich langsam anbahnenden Unwetter, entfaltet sich dieser Roman. So plätschert er nicht vor sich hin – vielmehr bahnt er sich an, lässt die Wolken wachsen, bis sich die Wolkendecke schließt, das Firmament verdunkelt und sich das Übel über dem Leser ergießt.
Voss ist kein White, kein Lee oder Shaw. Die Obszönität, welche er hier zu schenken weiß, ist der Samen, der die Phantasie des Lesers befruchtet.
Es ist die Leichtigkeit, die bekannte Banalität, das nachvollziehbare Handeln, die unheilvolle Normalität, die die Story à la King an den Leser trägt.
Wie eine Welle wächst die Geschichte, formt sich zu einer gnadenlosen Wand, bäumt sich auf, um dann zu verschlingen, zu ersticken und…

…gerade gegen Ende nimmt die Geschichte derart rasant an Fahrt auf, dass sie sich beinahe schon selbst überholt. Man droht weniger in den Ereignissen, als den, auf den ersten Blick, nicht beendeten Geschehnissen zu ertrinken – hier ist es nun aber wieder die Phantasie, die sich unbarmherziger als jedes Wort vor die Augen schwemmt.
Das Ende hart, klar, kalt – das Wasser hat mich eingeholt…

Wasser ist ehrlich – es will nicht mehr sein, als es ist und ist auch nicht mehr, als es zu sein scheint: gesunder Grusel-Horror mit Page-Turner-Ambitionen.
Für 150 bis 200 Seiten mehr wären die Charaktere dankbar und das Ende (der Jugend) verheerender – und doch scheint es nicht wirklich zu fehlen. Vielleicht ist hier weniger eben doch mehr.
Danke an Vincent Voss für diesen kleinen deutschen King!

Von nun an halte ich Abstand von meiner Frau, wenn diese in der Badewanne liegt…

Das Buch selbst ist auch für Buchschänder wie mich ohne Verlust von Seiten zu lesen. Eine stabile Bindung, feste Seiten – hier darf geknickt und gebogen werden.
Ein kurzes Nachwort von Vincent Voss schenkt einen kleinen Einblick auf den Hintergrund des Romans. Die letzten Seiten werden zu Werbezwecken um weitere Literatur des Verlags verwendet.
Die Covergestaltung ist selbstverständlich eine Geschmackssache. Persönlich gefällt mir die Aufmachung nicht – bei weitem wird das Cover dem Buch nicht gerecht.
Betrachtet man das Cover wiederum von einiger Entfernung, kann man die grün-graue Grundfarbe mit der roten Schrift als Brackwasser mit Blutflecken ersinnen (Phantasie und genug Wein vorausgesetzt); macht die Sache also dann auch wieder passend!

 

 

Vincent Voss - Wasser

 

Autor:
Titel:
Titelbild:
Auflage:
1. Auflage
(2015)
Seitenzahl:
320 Seiten
Verlag:
Ausgabe:
Taschenbuch
(auch als eBook erhältlich)
ISBN:
978-3-940036-31-5

 

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Verfasst von:

Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn

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