Kim White is a very popular cheerleader. She’s pretty, healthy, and comes from a well-off family. She has everything a girl of sixteen is supposed to want. And she’s sick to death of it.
In search of something to pull her out of her suicidal thoughts, she begrudgingly decides to lose her virginity, having heard it’s a life-changing event. But Kim doesn’t want to do it the same way her peers do. She seduces one of her teachers, hoping to ruin his life just for the fun of it. This starts Kim on a runaway train of sadism, and she makes every effort to destroy the lives of those around her. But soon simple backstabbing is not enough to keep her excited, and she nosedives into sabotage, violence, and even murder.
When Kim finds out she’s pregnant with her teacher’s child, a new madness overtakes her, and she realizes there’s only one thing that will satisfy her baby’s hunger…
Es war sein Debüt Body Art – Die Göttin (2017, Festa Verlag; OT: Body Art, 2016, Blood Bound Books), mit dem mich Triana als Fan gewonnen hat.
Charakterentwicklung, Horror, Splatterpunk – ganz ehrlich: genau so und nicht anders soll’s sein!
Als ich nun von einem neuen Horror/Splatterpunk-Buch von ihm hörte, musste ich’s natürlich haben!
Ein junges Mädchen; Kim: Cheerleder, gut aussehend, wohlhabende Familie…
…und gelangweilt. Satt. Müde und leidenschaftlos.
Der Suizid scheint durchaus als Option denkbar, doch will sie nicht einfach aufgeben – will nicht schwach sei. Ist nicht schwach!
Sex soll das Leben ändern – die Jungfräulichkeit verlieren, ein neues Leben beginnen – endlich leben.
Ein guter Plan, oder zumindest eine neue Option, die zu versuchen gilt. Doch nicht mit irgendwem – denn sie ist auch nicht irgendwer…
Ein junges Mädchen; Kim: Cheerleder, gut aussehend, wohlhabende Familie…
…und schwanger. Von ihrem Lehrer. Und nun erwacht und voller Verlangen.
Triana und die Charakterentwicklung – selten trifft es das Wort "Wahnsinn" besser.
Die Besonderheit bei Triana findet sich hier in der einfachen Tatsache, dass man weniger eine Entwicklung, denn eine Entfaltung erlebt. Was bei Full Brutal als misanthropische Grundstimmung beginnt, entfaltet sich alsbald zu einer amoralischen Soziopathie, die ihren finalen Abschluss in der Freiheit, der alles entsagenden Losgelöstheit, findet.
Es ist bisweilen tatsächlich beängstigend, mit welcher Selbstverständlichkeit Triana den Leser hier immer weiter in die finstersten Ecken der menschlichen Psyche lockt – ja, er lockt! Er führt nicht, es ist kein (blindes) Folgen, es ist ein begeistertes Nähern, ein absolut bewusstes, gewolltes und neugieriges darauf zusteuern – ganz gleich, was der Verstand in diesem Moment an Warnungen ausspuckt…
Je weiter, je tiefer Triana mich in die Welt, in den zerfressenen Geist von Kim führt, desto lauter, desto intensiver werden die Laute, formen sich die Klänge, bis nur noch wir zu existieren scheinen – in ihrem Verließ der Hölle, aus hasserfüllten Visionen:
» And time returns again
And my place to dwell
Lord of infinite power
Line my ancient walls
From my ancient woe
From my hatred seed «
Insbesondere Leser, die Probleme mit dem Ende von Body Art hatten, dürften sich bei Full Brutal aufgehobener fühlen – im Umkehrschluss fehlt mir persönlich eben genau dieses "Body Art-Feeling" – doch das ist nun wirklich eine absolute Geschmacksfrage. Im Resultat ist Full Brutal weder besser, noch schlechter als Body Art – es ist (bewusst) anders und doch dem Debüt so nahe. Gewissermaßen findet sich hier das Spiegelbild von Body Art, welches die übernatürlichen Teile (Horror), in die Realität holt und sie hier in Form einer Psychose leben lässt (Splatterpunk).
Im letzten Drittel des Buchs zeigt Triana eindrucksvoll sein Können. Gleichwohl inhaltlich hier eigentlich mein größter Kritikpunkt zu finden ist (ich vermisse hier einfach diesen liebgewonnenen, übernatürlichen Horror aus Body Art), ändert dies nichts an der stilistischen Ausführung von Triana, welche schon beinahe als meisterlich zu betiteln ist – er macht einfach alles richtig; auch wenn ich nach etwas anderem brülle, würde dies die Story einfach verschlechtern:
neben der Standhaftigkeit, eben nicht in den klassischen Horror zu wechseln, sondern im Hier und Jetzt zu bleiben, ist es die Autonomie (nicht Autarkie!), die er seinen Protagonisten schenkt, mit der er zu glänzen weiß.
So lässt er nicht sich, sondern Kim gehen – lässt sie in ihrem Wahn tanzen, ohne sich dabei als Schöpfer zu verlieren – großartig!
Full Brutal beginnt als Woge, wächst und bäumt sich auf, um den letztlichen Höhepunkt nicht im Moment des scheinbaren Maximums, sondern im Begreifen um die Natur des Selbst zu finden:
Nichts hat an Sinn verloren – er hat schlichtweg nie existiert.
Wo sich Body Art als übernatürlicher Splatterpunk gezeigt hat, schuf Triana mit Full Brutal nihilistischen extreme Horror – und mit ihm ein Abbild des Übermenschen.
[…] Jetzt bleiben; kein Supranaturalismus, sondern unausgesprochene Realität – man denke nur an Full Brutal (Grindhouse Press, 2018). Mit Toxic Love hat er diesen Weg nicht einfach weiter beschritten, […]