Tim Miller – Der Country Club

Die Bloggerin Crystal untersucht Urban Legends. Sie glaubt, dass der mysteriöse Country Club wirklich existiert.

Irgendwo in Texas steht ein großes, streng bewachtes Haus. Schon seit ewigen Zeiten leben Superreiche darin ihre perversesten Fantasien aus. Von ihren Opfern bleiben nur Fetzen übrig.

Ach Crystal, es ist wirklich eine dumme Idee von dir, in das alte Gemäuer zu schleichen. Du weißt doch:
EINTRITT NUR FÜR MITGLIEDER

 

 

In diesem Buch trifft man
auf explizite Gewaltdarstellungen gegen Babies!

 

 

Fangen wir ganz vorne an…:
Der Country Club ist der erste Band einer Serie ("The One Percent Series" – Band 2: Suicide Hotline; Band 3: The Country Club: Ladies‘ Night; Band 4: The Country Club: Road Rage), die sich um einen Prozent dreht – bei der es um diesen einen Prozent geht: die toppest & uppest Class; die Superreichen und -mächtigen.

Ok… Tim Miller, ein Club, Superreiche… Wer jetzt nicht an Hostel (2005, Eli Roth) denkt, hat was verpasst!

Die ersten Fakten wären dann also geklärt – Zeit den Country Club zu betreten…

Der Country Club dürfte eines der Bücher sein, an denen sich die Geister scheiden: entweder man mag es, ist in Stimmung auf einen recht "grenzbefreiten" (es passt hier einfach besser als "ungezügelten") Tim Miller, oder man feuert es kopfschüttelnd ins nächste Eck.
Miller präsentiert hier einen wilden Stil-Mix, den man lieben darf und hassen kann:
es beginnt als typischer Miller, mit Gedanken an Hostel im Hinterkopf. Alsbald fühlt man sich an Quäl das Fleisch (Monica J. O’Rourke, Festa Verlag, 2014; OT: Suffer the Flesh, Wildside Press, 2002) erinnert, auch wenn man zugeben muss, dass es hier letztlich an der Charaktertiefe fehlt. Zum Ende hin überschlagen sich dann die Ereignisse, zu einem B-Movie-Action-Slasher, der mit einem mehr oder minder offenen Ende, kommende Teile vermuten lässt.

Ganz ehrlich? Ich find’s geil!
Hier geht es nicht um literarischen Anspruch, sondern einfach um den puren Spaß, einfach einmal (bisweilen sinnfrei) die Sau rauszulassen!

Ein Fehler, welcher nicht begangen werden sollte, ist, Der Country Club als klassische, alleinstehende Novelle zu betrachten – nicht zuletzt, weil sie es, wie bereits erwähnt, ja auch nicht ist. Vielmehr ist es eine (durchaus stabile) Basis, die die folgenden drei Novellen der "One Percent Serie" locker zu tragen weiß.

Spätestens seit Willkommen in Hell, Texas, dürfte jedem klar sein, dass Miller keine Gefangenen macht. Der Country Club toppt das Gewaltlevel zwar nicht grundsätzlich, zumindest mit einer Szene jedoch erheblich: Kinder; beziehungsweise um genau sein: ein Baby.
Weiter möchte ich auch nicht darauf eingehen, es aber grundsätzlich betont wissen: Probleme mit Gewalt an Kindern/Babies? Eventuell mal eine Seite des Buchs überblättern…

Gerade zum Ende hin, entschädigt Miller den Leser dann allerdings mit einem kurzweiligen Inferno stereotypischer Idealbilder – auch wenn eine gewisse satirische Note glücklicher Weise nicht von der Hand zu weisen ist; und eben das macht es so genial!
Ich kenne nur wenige Bücher von Miller, in denen man diese spitzbübische Freude, die er beim schreiben hatte, als Leser derart miterleben darf (selbst bei, oder trotz, den durchaus äußerst drastischen Gewaltdarstellungen).

 

 

Die deutsche Übersetzung
Der Country Club
erscheint voraussichtlich am
26. November 2018
beim Festa Verlag und kann bereits vorbestellt werden.

 

 

Tim Miller- Der Country Club

 

Autor:
Titel:
original Titel:
Übersetzer:
Dirk Simons
Auflage:
1. Auflage
(November 2018)
Seitenzahl:
142 Seiten
Verlag:
Ausgabe:
Taschenbuch (erscheint am 26. November 2018)
(auch als eBook erhältlich)
ISBN:
ohne ISBN
(Festa Extrem – ab 18 Jahre)

 

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Verfasst von:

Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn

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