When you’re forty-five, getting divorced, and disillusioned from years of soul-sucking work in corporate America, there isn’t much to look forward to. With his personal life just as deep in the dumps as his professional life, Mike Ashbrook figures a janitorial job would be somehow fitting, but what he finds is a different kind of clean-up service.
Now Mike is wrist-deep in human waste. As a crime-scene cleaner, when the police are done, his job is just beginning. His biggest problem now, besides wiping up blood, guts, and other nastiness, is his new co-worker, Sage. She’s young, beautiful, and the only other employee who doesn’t quit after a week. She may also be totally insane. Sage is not just an enigma—she’s toxic.
Mit seinem Debüt, Body Art – Die Göttin (Festa Verlag, 2017; OT: Body Art, Blood Bound Books, 2016) hat Triana mich als klaren Fan gewonnen…
Durch das Programm, den Service und die Menschen die dahinter stehen, hat mich Blood Bound Books als treuen Leser gewonnen…
Was wird also wohl passieren, wenn dieser Autor ein neues Buch mit eben diesem Verlag auf die Menschheit loslässt…?
Mike ist ein typischer Verlierer – Mid-Vierziger, Ehe kaputt, unattraktiv und Tatortreiniger… Ja! Tatortreiniger!
Nicht nur die absolute Flasche, sondern eine Niete, die den blutigen Dreck der Mafia wegputzen darf – die besten Voraussetzungen für ein ausgiebiges Sozial- und Sexualleben…
Doch dann tritt Sage in sein Leben; diese kleine Sexgöttin!
Und dann wird es erst richtig "giftig"…
Blutsex?
Eingeweidemasturbation?
Ejakulationsparaphilie?
Nymphomanhämatomanie?
Toxic Love!
Bekanntermaßen gibt es ja verschiedene Arten ein Buch zu genießen:
manche trinken dazu einen guten Wein oder Scotch, manche hören dazu eine geliebte Platte, manche genießen die totale Stille und Abgeschiedenheit…
…wie auch immer; bei Trianas neustem Werk braucht es das alles nicht!
Hier braucht man einen Eimer mit Wasser, Gummihandschuhe, Schutzbrille und Schwamm!
Warum? Ganz einfach: um das ganze Blut, das Fleisch und die Gedärme wegputzen zu können, die Triana dem Leser hier äußerst unverhohlen über den Schädel kippt!
Toxic Love entpuppt sich recht schnell als mobiler Schlachthof in Taschenbuch-Format – und selten hat es mehr Spaß gemacht sich durch Innereien zu wühlen!
Es ist bisweilen faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit Triana die Totgeburten der Widerwärtigkeit aus den Tiefen der Obszönität zu beschwören weiß – Grenzüberschreitung innerhalb der Limits: das ist es, was Triana so besonders macht!
Natürlich kann er Horror, wie er mit Body Art – Die Göttin eindrucksvoll bewiesen hat, doch kann er auch sehr gut im Hier und Jetzt bleiben; kein Supranaturalismus, sondern unausgesprochene Realität – man denke nur an Full Brutal (Grindhouse Press, 2018).
Mit Toxic Love hat er diesen Weg nicht einfach weiter beschritten, sondern zu seinem höchstpersönlichen Highway ausgebaut – ohne Speed-Limit versteht sich!
Was Toxic Love nun (einmal wieder) von der breiten Masse abhebt, ist die Story, die neben der unausweichlichen Grenzüberschreitung (wir sprechen hier immerhin von Splatterpunk) eben auch diese typische Charakterentwicklung von Triana birgt.
Die Grenzüberschreitung findet sich nicht in Gewaltexzessen, die jenseits von Gut und Böse sind, sondern der kompletten Ausreizung der Moral; Toxic Love katapultiert sich einfach mal so jenseits aller Grenzen von Sitte und Ethik.
Triana erniedrigt die Sitte in ihrem eigenen Blut, während sie ihre Lust in die Welt schreit, entwürdigt die Moral in den schweissnassen Laken der Schamlosigkeit, in welchen sie sich lüstern rekelt, befleckt die Ethik mit den Säften der Ekstase, die sie gierig aufsaugt…
Die bereits angesprochene Charakterentwicklung, ist eine der größten Stärken von Triana – genau das ist es, was seine Stories so besonders macht: er lässt seine Charaktere leben und nicht einfach im Blut versinken.
Eben diese Charakterentwicklung, hat er bei Toxic Love voll ausgeschöpft – nicht nur die Dialoge und Handlungen von Mike wachsen, verändern und entwickeln sich, sondern Triana selbst, als Erzähler, passt die Sprache der Entwicklungsstufe an!
Er schafft es, sich nicht als Erzähler, als dritte Person, dieses notwendige Übel der Handlungsbeschreibung, zu verlieren, sondern als Konsequenz, als fester Teil der Protagonisten in das Geschehen einzubringen.
Als Leser begibt man sich so nicht etwa auf eine Meta-Ebene, von welcher aus man Beobachter ist, sondern bleibt bei den Protagonisten und erlebt schon beinahe in der Egoperspektive diese (herrliche) Barbarei!
So hat Triana mit Toxic Love eine kleine Charakterstudie eines aus den Fluten von Blut, Körperflüssigkeiten und Bleiche steigenden Antihelden geschaffen; eine Splatterpunk-Novelle mit der Libido eines Wrath James White und der Obszönität eines Edward Lee…
Das ist nicht einfach Splatterpunk, das ist eine Splatterspunk-Thriller-Cumming-of-Age-Novelle!
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