Justin is an out of work actor who turns to porn as a means to pay the bills. Strung out on drugs and struggling to get by, he gets involved with some shady characters who offer him a huge payday to star in one of their special productions. Destiny is a struggling actress who will do anything to make it big. She’s waited tables, danced and even escorted while paying her way waiting for her big break to come along. When some men approach her offering her a big break, she is quick to take it without asking enough questions. What will happen when Justin’s and Destiny’s lives collide behind the scenes on the set of a Snuff Film?
Justin ist einer der vielen Schauspieler, die es nie geschafft haben. Durch eine, wohl eher als drittklassig zu bezeichnende, Fernsehserie wird er von seinen Mitmenschen eher als störendes Subjekt, denn als gleichwertiges Wesen, wahrgenommen und behandelt. Auf der Suche nach einer guten Rolle, vielleicht sogar endlich dem Durchbruch, findet sich Justin in der Porno-Szene wieder – Sex sells. Schnell zeigt sich, dass Justin seine Hemmungslosigkeit in verschiedenen Facetten auszuleben weiß…
Destiny träumt von Hollywood – sie will ein Star werden. Ihre bisherigen "Rollen" beschränkten sich allerdings auf das Kellnern und gelegentliche Escort-Dienste. Geld lässt nun aber selbst über die unmoralischsten Angebote nachdenken – und mit Pornos lässt sich viel Geld machen…
Manchmal ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich zwei unterschiedliche Menschen, die, bis auf das gemeinsame "Berufsfeld", nichts verbindet, treffen. Und bekanntlich sieht man sich immer zweimal.
Während Justin immer tiefer in seiner eigenen Hölle versinkt, wächst in Destiny ein ungeahnter Überlebenswille…
…und findet das Tor zu ihrer eigenen Hölle.
Snuff Film erinnert ein wenig an Lee’s Das Schwein: aus erbarmungslosem Splatterpunk gestaltet sich das Ende überraschend anders und wechselt in den klassischen Horror – sehr schön! Die Gewaltexzesse stehen hier nur knapp hinter Miller’s genialem Werk: Willkommen in Hell, Texas.
Dabei ist Snuff Film aber kein stupides Gemetzel (wie es Lee so gerne vorgeworfen wird), sondern eigentlich eine Studie; die Geschichte einer psychischen Primitivisierung: vom gequälten Selbstkonzept über die kognitive Dissonanz zum pervertierten Über-Ich…
Freud goes Splatterpunk – was will man mehr?
Tim Miller: ein Synonym für extremen Horror. Ein Synonym für Splatterpunk! In meinen Augen müsste er schon längst in einem Atemzug mit Lee oder White genannt werden! Miller hat seinen eigenen Stil entwickelt, der dem Leser eine Nähe zu schenken weiß, die mitunter eine kurze Verschnaufpause fordert.
Miller brennt, schneidet, martert die Bilder förmlich in die Augen des Lesers – lässt mit jedem Atemzug das Blut des Opfers schmecken – Splatterpunk at its best!
Miller’s Stil zeichnet sich durch eine bisweilen schon beängstigenden Selbstverständlichkeit aus. Man erlebt eine Geschichte – einen Bericht: er lässt seine Charaktere leben, ohne sie direkt erleben zu lassen (wie beispielsweise bei White); er konfrontiert mit rabiatesten Gewaltexzessen, ohne es beliebig werden zu lassen (wie beispielsweise gerne bei Lee zu finden).
Er schafft eine inhaltliche Metaebene für den Leser, eine schwarze Bastion. Man bleibt stiller Beobachter; jedoch in einer gnadenlosen Nähe.
Zum Buch selbst muss ich sagen, dass Tim hier nochmal am Satz arbeiten muss: die Zeilenabstände sind enorm. Hier wird viel Platz verschenkt. Füllt das Ende eines Kapitels nicht die ganze Seite, findet man es hier zentriert – ungewohnt, aber nicht schlimm.
Am Ende des Buchs findet sich neben einem kurzen Kommentar von Tim noch ein Preview zu seinem neuen Buch: Cassie kills. Zu guter Letzt erwarten einen dann noch acht leere Seiten – welche Beweggründe dies nun hat, will sich mir nicht erschließen.
Das Cover scheint nur bedingt etwas mit dem Inhalt zu tun zu haben, wobei hier die "Botschaft" wohl im Vordergrund steht (und Millers Cover grundsätzlich diskussionswürdig sind…)
Schreibe den ersten Kommentar