Manhattan died, along with much of the country. Twelve-year-old Janelle lost her family in one horrific night and managed to escape into a no-longer-recognizable city. As she struggles for survival, she comes across something much worse than the decimated landscape, much worse than the enemy soldiers patrolling the streets night and day. Another force has been unleashed, one hell-bent on destroying the invading enemy—but now that they’re out, there’s no turning back.
Extreme…
Davon gibt es eine Menge und gerade in Bezug auf Monica J. O’Rourke ist das Thema sehr passend. Aber eben auch in Bezug auf ihr Buch What Happens in the Darkness!
Soviel darf verraten werden: es handelt sich um einen Vampir-Horror-(und noch soviel mehr)-Roman – wer nun also grundsätzlich mit Vampiren ein Problem zu haben glaubt…
…sollte einfach trotzdem weiter lesen, denn was Monica J. O’Rourke mit What Happens in the Darkness geschrieben hat, lässt so manche Meinung zu Vampiren noch einmal überdenken!
Wie gesagt: Extreme (insbesondere in Bezug auf O’Rourke).
So haben wir das eine Extrem: diese glitzernden Euro-Vampire mit bisweilen transsexueller Ausstrahlung… jibbet hier nüsch..!
Das andere Extrem: blutrünstige, kugelfeste Überwesen mit cholerischen Anfällen… jibbet hier och nüsch…!
Tja… und das dritte Extrem: Monica J. O’Rourke – und davon jibbet hier ’ne Menge!
Kennen (und lieben) lernen durfte ich O’Rourke als Splatterpunk-Autorin, die die feminine Seite zum Ausdruck zu bringen vermag ohne dabei in eine weinerliche Dramaturgie oder ähnliches abzugleiten. Der Annahme um einen Splatterpunk-Roman folgend und nicht zuletzt durch den Titel des Buches und den Klappentext bestärkt, begann ich What Happens in the Darkness zu lesen.
Was ich dann aber vorfinden durfte, hat meine Erwartungen zwar nicht erfüllt – mir jedoch ein vollkommen neues Bild von O’Rourke gewährt – und bei Gott kein schlechtes!
Janelle, ein zwölfjähriges Mädchen, kämpft sich durch ein untergegangenes Manhattan.
Die Global Dominion, ein Zusammenschluss verschiedener Staaten, hat den finalen Angriff auf Amerika gestartet. Die Soldaten patroulieren durch die Straßen und bringen den Tod.
Auf einer Army-Base trifft Jeff derweil eine folgenreiche Entscheidung: seit vielen Jahren werden dort Martin und sein Gefolge festgehalten – Vampire.
Auf den ersten Blick, mag es sich nun sehr triefend-patriotisch und bisweilen kitschig anhören: die Welt gegen Amerika! Die letzte Hoffnung, der Feind selbst – hier in Form von Vampiren…
Entgegen der zu vermutenden Plattitüde wartet hier allerdings ein recht hartes Horror-Drama darauf darzustellen, was die Dunkelheit verbirgt.
Der Patriotismus, hier übrigens eben nicht als dramaturgischer Nationalstolz, sondern vielmehr normale Heimatverbundenheit dargestellt, wird hier lediglich als notwendiges Stilmittel angewandt. Monica J. O’Rourke weiß durchaus um den Unterschied eines dem Krieg geschuldeten Patriotismus (bzw. der Heimatverbundenheit die jeder Soldat hat) und einem dramaturgischen Nationalstolz, wie er gerne in Hollywood dargestellt wird.
Zur Erinnerung: wir sprechen hier von Monica J. "Little Terror-Queen" O’Rourke und nicht von irgendeinem Kitschnudel-Regisseur in den Wechseljahren!
What Happens in the Darkness lebt von seiner größten Kritik: der Tristesse!
Hier gilt es definitiv sich darauf einlassen zu können, mehr einen Roman, als eine blutverschmierte Horror-Novelle zu lesen!
O’Rourke spielt hier nicht mit unglaublichen Bildern, umgarnt nicht mit außergewöhnlichen Möglichkeiten und überrascht nicht mit neo-dramatischen Wandlungen – sie konfrontiert den Leser mit einer unbarmherzigen Realität: trocken und farblos. Und eben diese Farblosigkeit macht What Happens in the Darkness so beklemmend – so… echt.
Verdammte Scheiße – wir werden sterben! Da draußen wartet der Tot und wir sind sein verfluchtes Futter!
Das ist es, was die Apokalypse uns als Geschenk offeriert, das ist es, was die Zukunft als dystopisches Inferno brennen lässt, das ist es, was tatsächlich in der Dunkelheit passiert und das ist es, was Monica J. O’Rourke so außergewöhnlich macht: sie reizt!
Was sie einfach kann, ist die Beziehungsebene auf eine unverwechselbare Art und Weise auszureizen – manchmal zu malträtieren, manchmal zu umgarnen; aber definitiv immer zu reizen!
Sie vermittelt hier diese wahnsinnige, in den Wahn treibende, Hoffnungslosigkeit, diesen Drang, dieses unbedingte Bedürfnis nach Normalität, nach Herkömmlichkeit, um so irgendwie zu überleben.
Das Ende wird nicht spektakulär, wird nicht reißerisch und bunt; es wird still und erbarmungslos – es wird dunkel und O’Rourke weiß, was in dieser Dunkelheit passiert.
What Happens in the Darkness ist kein Musical metrosexueller Blasshäuter, die als depressive Microchiroptera um ihr Gestern weinen, sondern ein post-apokalyptisches Horror-Drama, welches im Mantel der Dystopie dem Morgen den Traum der Dunkelheit schenkt.
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