Wrath James White & Matt Shaw – Boys‘ Night

Emily is on a crusade to advance the cause of women’s rights.

She writes a controversial and incindiary blog called The Radical Feminist where she challenges the male power structure that has oppressed generations of women, tackling issues of equal pay, reproductive rights, and the pervasive culture of rape.

Every day she receives dozens of death and rape threats.

She has learned to ignore them as little more than the impotent tantrums of weak men, terrified of losing their place of privilege and power…

Until one night they show up on her doorstep.

 

107 Seiten sind nun wirklich nicht gerade viel.
107 Seiten Wrath James White versprechen ein Massaker.
107 Seiten Matt Shaw versprechen eine psychische Vergewaltigung.
107 Seiten Wrath James White und Matt Shaw säbeln sich unaufhaltsam in die Hirnwindungen und hinterlassen ein Lächeln auf den Lippen, wie es eines Psychopathen würdig ist – oder eben eines Frauenverstehers…

Wie gesagt handelt es sich bei Boys‘ Night um eine Novelle – wenig Zeit die Story aufzubauen oder den Charakteren eine Entwicklung zu schenken…
…denkste!
Immerhin schreiben hier nicht irgendwelche Hinterhof-Autoren, sondern zwei Meister des (modernen) Horrors (Splatterpunks)!

Auf gerade einmal 107 Seiten dem Leser eine solche Story mit einer derartigen Charakterentwicklung um die Ohren zu prügeln können bei Lee (hier stellvertretend für “Gott”) nur wenige: zwei davon sind White und Shaw!

Man liest viel White und spürt viel Shaw – ein grandioser Mix, den ich mir von nun an definitiv öfter wünsche!

Der Charakteraufbau und Brutalität von White, trifft auf die Charakter- und Storyentwicklung von Shaw – böse, dreckig, gnadenlos und roh.

Boys‘ Night hat mich ein wenig an Mike Mendez‚ geniales Filmdebüt Killers erinnert: erstens kommt es anders und zweitens… voll auf’s Maul!

Hier werden durchaus Gefangene gemacht, doch nicht mit der Absicht, sie jemals wieder laufen zu lassen!

Das Ende balanciert auf einer Rasierklinge: auf der einen Seite biedert sich der Kitsch an, auf der anderen Seite vermodert die Belanglosigkeit. Würde die Story zuviel Fahrt aufnehmen, würde sie zerschnitten, zu langsam dagegen, würde sie durch das eigene Gewicht zerteilt.
Und was anfangs wie ein wackeliger Balanceakt wirkt, zeigt sich schließlich als eine durchplante Fahrt auf Schienen – und selbst ein gewisses (boshaftes) Zwinkern findet noch seinen Platz!

Auch meine Sorge, dass einer der Autoren, wie leider allzu häufig bei Gemeinschaftsarbeiten, untergeht, sah sich nicht bestätigt. Stattdessen ergänzen, potenzieren, ja, komplettieren die beiden Meister ihr Können zu einem Rache-Feldzug der unvorhersehbaren Konsequenzen – oder wie Dave Mustaine so schön sang:

My thinking is derailed
I’m tied up to the tracks
The Train of Consequences
There ain’t no turning back

(Megadeth: Youthanasia – Train of Consequences)

Für Genre-Einsteiger zum einen eine schöne Möglichkeit beide Autoren zu mehr oder minder gleichen Teilen kennen zu lernen, zum anderen jedoch auch mit Vorsicht zu genießen, da 107 Seiten eben nicht viel Raum zum Luftholen gewähren…

…und für eine solche Nacht, braucht es eine gewisse Ausdauer.

 

 

Wrath James White & Matt Shaw - Boy's Night

 

Autoren:
Titel:
Auflage:
1. Auflage
(2017)
Seitenzahl:
118 Seiten
Verlag:
Ausgabe:
Taschenbuch
(auch als eBook erhältlich)
ISBN:
978-1-548132-68-2

 

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Verfasst von:

Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn

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