Matt Shaw – SickER B*stards

Home truths pave the way for a journey of self-discovery and revenge in the direct sequel to Matt Shaw’s Sick Bastards.

 

Grundsätzlich ist es zu empfehlen bei einer Fortsetzung, zumindest das vorhergehende Buch gelesen zu haben – bei Matt Shaws SickER B*stards ist das letztlich sogar Pflicht!
Hier kann, will und werde ich auch weniger von einer Fortsetzung (im klassischen Sinne) sprechen, als von einem zweiten Teil. Zwar setzt eine Fortsetzung die Geschichte fort, weiß allerdings auch um eine Eigenständigkeit. Ein "Teil" dagegen gehört eben zu etwas, ist ein Stück davon, steht also in gegenseitiger Abhängigkeit und interagiert mit dem jeweils anderen Teil – so wie eben bei SickER B*stards.
Genau genommen geht SickER B*stards sogar noch einen Schritt weiter und stellt das Bindeglied zwischen Perverse Schweine (Titel der deutschen Übersetzung von Sick B*stards; Rezension) und SickEST B*stards (Rezension) dar – das gehört jetzt allerdings nicht hierher.

SickER B*stards heißt den Leser direkt in der "Familie" willkommen – Vater, Mutter, Schwesterchen und Brüderchen. Nur weiß John diesmal um sich, um sein wahres Leben und Sein – oder zumindest um das, was er einmal war…

John führt das Spiel fort, doch nunmehr weniger als Aktor, denn als agierender Regisseur. Die Kameras machen sein Leben nicht länger zum Schauplatz, sondern er füttert die Welt, mit seinem Willen!
Was im ersten Teil noch eine verzweifelte Flucht war, wird im zweiten Teil eine kranke Obsession! Man erlebt hier den Wechsel der Obszönität des ersten Teils zur Primitivierung der Endgültigkeit. Gewissermaßen kann man hier von einem Kampf zwischen Realität (die tatsächliche Welt außerhalb des Experiments, um welche John nun weiß) und Existenz (das Hier und Jetzt des Lebens, in welchem aus John das "Brüderchen" wird) sprechen.

Die Reise, welche im ersten Teil als beendet schien, zeigt hier nun ihr Ende als Beginn – als Beginn des Niedergangs. Shaw schuf hier eine in sich konfligierende Eskalation, die als Essenz den puren Wahn ausblutet.
Was zuvor noch eine groteske Zelebrierung darzustellen wusste, ist nunmehr pure Hingabe dem Zerfall!

Matt Shaw hat mit SickER B*stards den Kreis geschlossen. Wo er mit Perverse Schweine (Sick B*stards) den Leser einer unentwegten Abstraktion der Selbsterkennung beiwohnen ließ, konkretisiert er in SickER B*stards die Selektion der Morbidität – und lässt sie frei!

 

 

Matt Shaw - SickER B*stards

 

Autor:
Titel:
SickER B*stards
Seitenzahl:
152 Seiten
Verlag:
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
978-1-54513-436-8

 

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Verfasst von:

Ph'nglui mglw'nafh Cthulhu R'lyeh wgah'nagl fhtagn

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